Türkischer Kaffee & der globale Kaffeemarkt im Wandel

Kaffee bleibt ein Genussmittel, das Kulturen verbindet, aber auch vor großen Herausforderungen steht
Alexandra Gorsche © Conny Leitgeb Photography
4. Dezember 2024
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Alexandra Gorsche

Von der osmanischen Kaffeekultur bis zur Zukunft des Kaffees: Pünktlich zum Welttag des türkischen Kaffees verraten wir, wie der türkische Kaffee Europa geprägt hat, warum die Preise für das schwarze Gold steigen und welche Zahlen den weltweiten Kaffeekonsum bestimmen. Ein tiefgehender Blick auf Traditionen, Trends und Herausforderungen in der Welt des Kaffees.

Türkischer Kaffee: Ein Kulturerbe, das verbindet

Der türkische Kaffee ist weit mehr als ein Getränk – er ist ein Symbol für Gastfreundschaft, ein Ritual und eine Tradition, die die UNESCO 2013 als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt hat. Zubereitet in der Cezve (einem kleinen Kännchen) und serviert mit einem Glas Wasser und Lokum, steht er für Genussmomente, die Generationen verbinden. Der „Welttag des türkischen Kaffees“ am 5. Dezember feiert diese besondere Kultur, die ihren Ursprung im Osmanischen Reich hat und die europäischen Kaffeehäuser des 17. Jahrhunderts inspirierte.

Die Geschichte des türkischen Kaffees begann mit seiner Einführung im Osmanischen Reich, nachdem die Bohnen aus dem Jemen nach Istanbul gelangten. Kaffeehäuser wurden schnell zu Zentren gesellschaftlichen Austauschs, nicht nur im Osmanischen Reich, sondern auch in Europa. Besonders Wien wird oft als Schlüsselstadt für die Verbreitung der Kaffeehauskultur genannt – eine Erzählung, die bis zur Zweiten Türkenbelagerung 1683 zurückreicht.

Der globale Kaffeehandel: Zahlen, Trends und Herausforderungen

  • Kaffeekonsum weltweit
    Kaffee ist das beliebteste Heißgetränk der Deutschen, mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 167 Litern im Jahr. Im internationalen Vergleich liegt Luxemburg mit einem Pro-Kopf-Absatz von 8,5 Kilogramm an der Spitze, gefolgt von den skandinavischen Ländern. Weltweit wurden im letzten Jahr rund 176 Millionen Säcke Kaffee à 60 Kilogramm geerntet, bei einem durchschnittlichen Welthandelspreis von 250,6 US-Cent je Pfund.
  • Preissteigerungen: Warum Kaffee teurer wird
    Die Zukunft des Kaffees steht unter wirtschaftlichem und klimatischem Druck. Der Rohkaffee-Preis ist an den Börsen auf ein Rekordhoch gestiegen, insbesondere für Arabica-Bohnen. Die Ernte in Brasilien, dem größten Kaffeeproduzenten, fiel dieses Jahr enttäuschend aus – eine Folge extremer Trockenheit. Fast zwei Drittel des in Deutschland konsumierten Kaffees stammen aus Brasilien und Vietnam, weshalb die Ernteausfälle hier besonders spürbar sind.In den letzten Jahren stiegen die Preise für Kaffeepads und -kapseln um 25 %, Bohnenkaffee verteuerte sich um 20 %. Prognosen zufolge könnten Großpackungen bald um bis zu ein Drittel teurer werden. Kleinere Röstereien und sogar Marktführer wie Tchibo geben die Kostensteigerungen bereits weiter.
  • Die Rolle des Klimawandels
    Langfristig bedroht der Klimawandel die Kaffeeproduktion. Bis 2050 könnten die Anbauflächen für Arabica-Kaffee um 50 % zurückgehen. Neben wirtschaftlichen Auswirkungen verändert dies auch die Qualität und Vielfalt des Kaffees.
  • Die Bedeutung der Kaffeekultur in Europa
    Die europäische Kaffeehauskultur, inspiriert von türkischen Kaffeehäusern, hat sich über Jahrhunderte zu einem Ort für Diskussionen, Geschäfte und soziale Interaktionen entwickelt. Städte wie Venedig, Paris und Wien prägten diese Tradition und trugen zur Popularität des Kaffees bei. Heute sind Kaffeehäuser ein Synonym für Genuss und Inspiration – egal, ob es sich um eine Tasse türkischen Kaffees oder einen italienischen Espresso handelt.

Unser Fazit für die Zukunft

Der Kaffee bleibt ein Genussmittel, das Kulturen verbindet, aber auch vor großen Herausforderungen steht. Steigende Preise und der Klimawandel fordern nachhaltige Lösungen, um die Zukunft des Kaffees zu sichern. Gleichzeitig zeigen Traditionen wie der türkische Kaffee, wie tief verwurzelt die Bedeutung dieses Getränks in unserer Gesellschaft ist. Investitionen in nachhaltige Anbaumethoden, die Pflege regionaler Spezialitäten und der Erhalt von Kaffeeritualen sind der Schlüssel, um den Kaffeegenuss auch für kommende Generationen zu bewahren.

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