Pizza-Trends in Österreich

Der Neapolitanische Hype und neue Strömungen
Alexandra Gorsche © Conny Leitgeb Photography
2. November 2024 | 
Alexandra Gorsche

In Österreich lässt sich seit einigen Jahren ein klarer Wandel im Bereich der Gastronomie beobachten: Die neapolitanische Pizza hat das Land fest im Griff. Fast schon wie der Burger-Hype in der Vergangenheit, eröffnet heute in jedem Stadtteil ein Pizzalokal nach dem anderen. Doch so beliebt die neapolitanische Pizza auch ist, es stellt sich die Frage, ob die Spitze des Trends nicht bereits erreicht ist und ob vielleicht eine Rückkehr zu traditionellen oder experimentellen Varianten ansteht.

Die Zeit der exklusiven Steinofenpizza ist vorbei

Noch vor einigen Jahren war es eine Herausforderung, eine authentische Pizza aus dem Steinofen zu finden – mit luftigem Rand, leicht verbrannten Stellen und einem saftigen Inneren, das einem italienischen Original nahekam. Mittlerweile ist das Angebot in Wien und anderen Städten so vielfältig wie nie zuvor. Egal ob klassisch oder mit ausgefallenen Belägen: Die Auswahl scheint grenzenlos, und die Preise sind inzwischen stabil im oberen Segment angelangt. Für eine einfache Margherita werden mittlerweile zehn bis zwölf Euro verlangt, während für neapolitanische Spezialitäten schon mal 15 Euro fällig werden. Ein Vergleich mit Neapel, wo traditionelle Pizzen um fünf Euro erhältlich sind, zeigt, dass der Pizzatrend in Österreich nicht nur geschmacklich, sondern auch wirtschaftlich ein Erfolgsmodell ist.

Der Plafond ist noch nicht erreicht

Obwohl bereits in fast jedem Viertel Wiens eine Pizzeria zu finden ist, zeigt der Trend bislang keine Abkühlung. Gastronomiekonzepte, die auf andere Arten von Pizza setzen, wie zum Beispiel die römische Pizza, finden jedoch zunehmend Beachtung. Der österreichische Markt könnte in Zukunft vermehrt durch solche alternativen Pizzastile bereichert werden, ähnlich wie der Burger-Trend sich in verschiedene Richtungen entwickelt hat. Der sogenannte Smashburger kam beispielsweise erst, nachdem der Burgerboom seinen Zenit erreicht hatte. In Sachen Pizza könnte diese Diversifizierung jedoch noch auf sich warten lassen, bis der Markt für neapolitanische Pizza tatsächlich gesättigt ist.

Die „Monopolisierung“ der Pizzakultur in der Gastronomie

Die „Pizzeriaisierung“ der österreichischen Gastronomieszene bleibt nicht ohne Kritik: Die neapolitanische Pizza ist fast überall zu finden, was auf lange Sicht zu einer gewissen Eintönigkeit führen könnte. Lokale wie das traditionsreiche „Mader“ mussten feststellen, dass der Versuch, abseits von Pizza gastronomisch erfolgreich zu sein, nicht immer klappt. Die Nachfrage nach authentischer, neapolitanischer Pizza ist offensichtlich ungebrochen, und selbst Traditionshäuser finden im Pizzakonzept einen sicheren Erfolg.

Renaissance der Pizza Romana – Ein Hauch von Italien in Österreich

Während die Neapolitanische Pizza in Österreich allgegenwärtig ist, gewinnt die römische Pizza langsam an Popularität und könnte in den nächsten Jahren ein ernstzunehmender Trend werden. Diese Pizzaart ist dünner und wird oft experimenteller belegt. In Italien ist die Pizza Romana bereits in eine neue Ära eingetreten, mit innovativen Pizzabäckern wie Jacopo Mercuro, der die traditionellen Rezepte mit kreativen, modernen Belägen aufpeppt. Auch in Österreich könnten solche Konzepte Anklang finden, besonders wenn der neapolitanische Trend seinen Zenit überschreitet und das Interesse an Variationen steigt.

Österreichs Belagsfavoriten: Zwischen Zucchini und Salami

Dass Pizza in Österreich beliebt ist, liegt auch an ihrer Vielfalt. Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des niederländischen Lifestyle-Magazins Dailybase hat die Suchanfragen in Österreich für 50 verschiedene Pizzabeläge analysiert. Diese zeigt die beliebtesten Pizzabeläge in Österreich und überrascht, da das Land nicht nur klassische italienische Beläge wie Salami und Mozzarella liebt, sondern auch eine Vorliebe für saisonale und vegetarische Zutaten hat. An der Spitze steht überraschenderweise Zucchini, ein Belag, der sich besonders gut mit Käse und anderen milden Zutaten kombinieren lässt. Die Top 5 Pizzabeläge in Österreich spiegeln damit auch die Vielseitigkeit und den kreativen Spielraum der österreichischen Pizzakultur wider.

Unser Fazit für die Zukunft: Pizza bleibt, aber die Vielfalt kann wachsen

Ob Neapolitanisch, Römisch oder eine kreative Neuinterpretation – Pizza ist in Österreich gekommen, um zu bleiben. Doch es zeigt sich bereits, dass der Markt Platz für mehr Vielfalt bietet. Innovative Lokale, die auf besondere Teigsorten, ungewöhnliche Beläge und regionale Zutaten setzen, könnten in Zukunft für frischen Wind in der Pizzaszene sorgen.

Imola erleben

Die besten Restaurants, Kultur-Hotspots & Genussadressen der Region

Imola ist weit mehr als eine Rennstrecke: Die Stadt verbindet Spitzenküche, Kulturdenkmäler und traditionsreiche Produzent:innen zu einem Erlebnis, das Genießer, Italien-Fans und neugierige Reisende gleichermaßen begeistert. Von 2-Sterne-Gastronomie im Ristorante San Domenico über kreative Pizza-Erlebnisse und Slow-Food-Osterie bis hin zu historischen Bibliotheken, Palazzi und preisgekrönten Weingütern: Dieser Guide zeigt dir die besten Adressen für Kulinarik, Kultur & Shopping – authentisch, hochwertig und mit echtem Mehrwert für deinen nächsten Imola-Besuch.

Horváth Pop-up Wien 2026

Emanzipierte Gemüseküche trifft Fine Dining – Sebastian Frank bringt sein radikales Konzept zurück nach Österreich

Das Berliner Zwei-Sterne-Restaurant Horváth kehrt Anfang 2026 mit einem exklusiven Pop-up nach Wien zurück – und präsentiert ein kompromisslos neues Menü rund um die „emanzipierte Gemüseküche“. Für zwei Wochen übernimmt das Team rund um Sebastian und Jeannine Frank das Restaurant Herzig und serviert ein 7-Gänge-Menü, das zeigt, wie innovativ, präzise und luxuriös Gemüse heute gedacht werden kann. Ein kulinarisches Highlight für Foodies, Fine-Dining-Fans und alle, die Österreichs spannendstes Pop-up-Erlebnis 2026 nicht verpassen wollen.

Dieses Mal kommt Sebastian Frank mit einem noch kompromissloseren Zugang, einem neuen Menü und einer klaren Botschaft: Gemüse kann Luxus – und zwar ohne Kaviar.

Slow Food Market Stieglgut Wildshut

Warum eine leise Bewegung zur stärksten Zukunftsstrategie der Kulinarik wird

Der Slow Food Wintermarkt am Stiegl-Gut Wildshut zeigt, wie Zukunft in der Kulinarik wirklich entsteht: durch Regionalität mit Weitblick, handwerkliche Lebensmittelproduktion und starke Kooperationen zwischen Produzent:innen, Köch:innen und Gastgeber:innen. Zwischen Rohmilchkäse aus dem Lungau, alpinen Fermenten, Südtiroler Panettone, seltenen Berggemüse-Sorten und innovativen Garums wird spürbar, warum Slow Food heute mehr ist als ein Trend – nämlich ein zukunftsweisendes Qualitäts- und Nachhaltigkeitskonzept für Gastronomie und Hotellerie. Dieses Event macht sichtbar, wie „Good, Clean, Fair“ zur wirtschaftlich relevanten Strategie wird und warum Herkunft, Handwerk und echte Beziehungen künftig über den Erfolg von Küchen und Betrieben entscheiden.

quick & dirty
Frisch gebackene Pizza aus dem Ofen © Pexels / Eneida Nieves
Pizza-Trends in Österreich

In Österreich lässt sich seit einigen Jahren ein klarer Wandel im Bereich der Gastronomie beobachten: Die neapolitanische Pizza hat das Land fest im Griff. Fast schon wie der Burger-Hype in der Vergangenheit, eröffnet heute in jedem Stadtteil ein Pizzalokal nach dem anderen. Doch so beliebt die neapolitanische Pizza auch ist, es stellt sich die Frage, ob die Spitze des Trends nicht bereits erreicht ist und ob vielleicht eine Rückkehr zu traditionellen oder experimentellen Varianten ansteht.