„Ich bin ein Priener durch und durch, und das wird sich niemals ändern.“
So beschreibt Dominik Wachter, Sternekoch und Visionär, seine tiefe Verbindung zu seiner Heimat. Im malerischen Prien am Chiemsee hat er sich seinen Lebenstraum erfüllt: Im Oktober 2022 eröffnete er die Wachter Foodbar in der ehemaligen Kochschule seines Mentors Thomas Mühlberger. Seither wurde sein Restaurant gleich zwei Jahre in Folge mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Doch was macht die Wachter Foodbar so besonders? Es geht um weit mehr als nur exzellente Speisen – es geht um Küchenpsychologie. Wir haben Dominik besucht, um mit ihm über dieses spannende Konzept zu sprechen.
ALEXANDRA GORSCHE: Dominik, was bedeutet für dich Küchenpsychologie?
DOMINIK WACHTER: Mit Küchenpsychologie beschreibe ich meine Philosophie und meinen Anspruch, unsere Gäste auf eine Reise mitzunehmen. Sie sollen das Konzept der Wachter Foodbar mit allen Sinnen erleben. Dabei steht natürlich das Menü im Mittelpunkt, doch der Weg dahin – die Geschichten, die wir dazu erzählen – macht den Unterschied.
Inwiefern beeinflusst die Präsentation den Geschmack eines Gerichts?
Die Präsentation ist essenziell. Es geht nicht nur um Optik, sondern auch um die Geschichte, die ein Gericht erzählt. Woher kommen die Zutaten? Wie haben wir das Gericht zubereitet? Diese Geschichten schaffen eine emotionale Bindung zwischen Gast und Menü. Das Gericht wird bewusster wahrgenommen, was das Geschmackserlebnis intensiviert.
Welche Rolle spielen psychologische Aspekte bei der Menüplanung?
Die Jahreszeit hat einen großen Einfluss. Unsere Stimmung wird von der Umgebung beeinflusst, und das spiegelt sich in unseren Menüs wider. Im Sommer servieren wir leichte, frische Gerichte, im Winter eher warme, gehaltvolle Speisen. Dazu kommen passende Getränke, die das Erlebnis abrunden – wie ein Champagner ohne Dosage für heiße Tage oder ein holzgereifter Wein für den Winter.
Farben und Texturen – wie setzt du sie ein, um Emotionen hervorzurufen?
Harmonie ist für mich entscheidend. In meiner Küche verzichte ich bewusst auf grelle Farben oder künstliche Kontraste. Stattdessen setze ich auf gedeckte Töne und natürliche Farben. Kontraste entstehen bei uns durch Texturen und Temperaturen – cremig bis crunchy, warm bis kalt. Dadurch wird das Essen zu einem vielschichtigen Erlebnis.
Wie wichtig ist das Ambiente deines Restaurants für das Gesamterlebnis?
Das Ambiente ist der Rahmen für den Genuss. Unsere Foodbar soll sich anfühlen wie eine Kombination aus Speisekammer und Wohnzimmer. Ein Ort, an dem man den Alltagsstress vergisst und einfach genießen kann. Das gilt auch für unser Team, das professionell, aber locker auftritt, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Gibt es Gerichte, die gezielt Emotionen wecken sollen?
Absolut! Viele Gäste verbinden bestimmte Gerichte mit Erinnerungen – wie Tafelspitz oder Königsberger Klopse. Solche Gerichte als Gruß aus der Küche zu servieren, kann echte Glücksmomente schaffen. Emotionen spielen bei uns immer eine Rolle, sei es durch Erinnerungen oder durch das Gefühl von Heimat.
Wie wichtig sind Trends in deiner Arbeit?
Ich folge nicht jedem Trend, sondern konzentriere mich auf Qualität und Nachhaltigkeit. Unsere Philosophie basiert auf regionalen Produkten und traditionellen Techniken – das ist zeitlos und nachhaltig.
Wie viel von dir selbst steckt in deiner Küche?
Hundert Prozent. Meine Küche ist ein Ausdruck meiner Persönlichkeit und meiner Überzeugungen. Ich glaube fest daran, dass der Gast spürt, ob ein Koch mit Leidenschaft bei der Sache ist. Und genau das macht den Unterschied.
Unsere Foodbar soll sich anfühlen wie eine Kombination aus Speisekammer und Wohnzimmer.
Dominik Wachter, geboren am 12. Juni 1988 in Rimsting, begann seine kulinarische Reise bei Thomas Mühlberger in Prien. Nach Jahren als Küchenchef eröffnete er 2022 die Wachter Foodbar, die heute für regionale Spitzenküche mit interkulturellen Einflüssen steht. Sein Fokus auf Qualität und Innovation hat ihm zwei Michelin-Sterne eingebracht und seine Philosophie zu einer Inspiration für Genießer gemacht.
Unsere Foodbar soll sich anfühlen wie eine Kombination aus Speisekammer und Wohnzimmer.
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