
„Umweltschutz ist keine Option. Er ist eine Notwendigkeit – und wirtschaftlich sogar ein Vorteil.“
Ewald Biemans, Gründer des Bucuti & Tara Beach Resort
Genusspunkt stellt ein zukunftsweisendes Projekt vor, das zeigt, wie soziale, ökologische und wirtschaftliche Verantwortung in der Hospitality-Branche erfolgreich verbunden werden kann.
Das Bucuti & Tara Resort: Warum das nachhaltigste Hotel der Welt von einem Österreicher geführt wird – und welche Schritte jetzt auch in Europa notwendig sind: Als Ewald Biemans 1969 nach Aruba kam, war die Insel ein Paradies – aber nicht vorbereitet auf die Wucht des wachsenden Tourismus. „Ich bin auf einer Fram groß geworden mit dem Bewusstsein für Natur und Ressourcen. Dass ich Hotelier wurde, hat daran nichts geändert“, so Biemans im Gespräch mit Genusspunkt.
Er beobachtete, wie sich Müllberge an den Straßenrändern türmten, wie fossile Energieträger immer kostspieliger wurden – und wie Gäste, Betreiber und Regierung gleichermaßen ihrer Verantwortung nicht gerecht wurden. Aus Sorge wurde Vision, aus Vision ein ganzes System. Das Bucuti & Tara Beach Resort trägt aktuell mehrere führende Nachhaltigkeitszertifikate, darunter Travelife Gold, LEED Gold.
Das Adults-Only-Resort am Eagle Beach ist ein Vorzeigemodell für systemisches Nachhaltigkeitsmanagement. Bereits in den 1980er Jahren begann Biemans mit Solaranlagen zur Warmwasserbereitung. Heute erzeugen Sportgeräte im Fitnessstudio Strom, klimaneutrale Shuttle-Dienste transportieren Gäste, Bewegungsmelder schalten Klimaanlagen automatisch ab.
„Es gibt keinen Plan B für die Hotellerie – wer nicht Schritt für Schritt auf Net Zero zusteuert, wird es schwer haben.“
Ewald Biemans, Gründer des Bucuti & Tara Beach Resort
Für Ewald Biemans ist klar: Hotels, die in 10 Jahren nicht klimaneutral sind, werden ein Problem haben – nicht nur rechtlich, sondern auch wirtschaftlich. „Die Betriebskosten werden explodieren, wenn wir heute nicht handeln. Zertifizierungen wie Green Globe oder LEED sind kein Prestige – sie sind ein Leitfaden.“
Das Bucuti & Tara Resort beweist, dass Nachhaltigkeit kein Hemmschuh für Exzellenz ist, sondern ihr
Fundament. Biemans hat nicht nur ein Hotel gebaut – er hat ein Modell geschaffen, das global als Maßstab gilt. Für Hoteliers und Gastronom:innen in Europa ist es Zeit, diesen Maßstab ernst zu nehmen.
Take-away ohne schlechtes Gewissen – und mit sozialem Mehrwert: Die TafelBox hat sich seit ihrem Relaunch 2024 zu einem der wirksamsten Instrumente gegen Lebensmittelverschwendung in Österreich entwickelt. Das einfache Prinzip: Gäste nehmen übrig gebliebene Speisen mit nach Hause – und spenden dabei gleichzeitig für den guten Zweck. Pro verkaufter Box gehen 20 Cent direkt an Die Tafel Österreich, um armutsbetroffene Menschen mit geretteten Lebensmitteln zu versorgen.
Wiener Start-up and-less revolutioniert Großküchen mit einer simplen, aber genialen Mehrweg-Idee: Nachhaltigkeit in der Hospitality-Branche beginnt nicht erst am Gästeteller – sondern oft viel früher, im Verborgenen. Ein Beispiel dafür ist die Gemeinschaftsverpflegung: Jeden Tag werden tausende Portionen in Schulen, Pflegeheimen und Kantinen in Einwegbehältern angeliefert, die nach dem Umfüllen direkt im Müll landen. Kaum sichtbar für die Öffentlichkeit, entsteht hier ein Müllberg, der laut and-less jährlich der Fläche von rund 181 Fußballfeldern entspricht.
Am 22. Oktober 2025 stand der belgische Spitzenpatissier und Chocolatier Pierre Marcolini bei der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf auf der Bühne – nicht als Vertreter eines Konzerns, sondern als Stimme des Handwerks, der Kreativen und der kleinen Betriebe. Seine Eröffnungsrede beim Dialog „Changemakers for Sustainable Trade“ wurde zu einem Höhepunkt der Konferenz – ein leidenschaftlicher Appell für eine menschlichere, transparentere und wertebasierte Wirtschaft.
Genusspunkt stellt ein zukunftsweisendes Projekt vor, das zeigt, wie soziale, ökologische und wirtschaftliche Verantwortung in der Hospitality-Branche erfolgreich verbunden werden kann.