Krapfen-Trends 2025

Wie Österreichs Bäckereien den Klassiker neu interpretieren
Alexandra Gorsche © Conny Leitgeb Photography
6. Februar 2025 | 
Alexandra Gorsche

Vom traditionellen Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade bis zu exotischen Kreationen wie Dubai-Krapfen mit Engelshaar und Schokolade: Die Krapfen-Saison 2025 zeigt sich bunter und innovativer denn je. Wir werfen einen Blick auf die spannendsten Trends, sprechen mit kreativen Bäckern und erklären, warum der Krapfen längst mehr ist als nur ein Faschingsgebäck.

Krapfen-Trends 2025: Die Renaissance eines Klassikers

Kaum ein Gebäck ist so eng mit der österreichischen Faschingszeit verbunden wie der Krapfen. Doch während der klassische Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade weiterhin beliebt ist, setzen innovative Bäckereien zunehmend auf kreative Neuschöpfungen. Der Krapfen wird zur Leinwand für neue Geschmackserlebnisse, inspiriert von globalen Food-Trends und regionaler Handwerkskunst.

Von der Antike bis zum Fasching 2025: Eine kurze Geschichte des Krapfens

Die Wurzeln des Krapfens reichen weit zurück: Schon die Römer kannten frittierte Teigkugeln, die sie mit Honig und Mohn verfeinerten. Im Mittelalter waren Krapfen sowohl süß als auch pikant beliebt. Besonders in Wien hat das Gebäck Tradition – von den „Krapfenpacherinnen“ des 15. Jahrhunderts bis zu den legendären Krapfenschlachten am Hof von Kaiser Karl VI. Heute, im Jahr 2025, erlebt der Krapfen eine bemerkenswerte Transformation. Bäckereien in ganz Österreich beweisen, dass Tradition und Innovation kein Widerspruch sind.

Innovationen am Backblech: Krapfen, die überraschen

Einer der Vorreiter dieser Bewegung ist Albin Sorger-Domenigg. In seiner Bäckerei entstehen jedes Jahr neue Sorten, die von globalen Trends inspiriert sind. „Der Dubai-Krapfen war eine logische Entwicklung nach unserem Pistazien-Krapfen“, erklärt Sorger-Domenigg. Engelshaar trifft hier auf Schokolade – ein Geschmacksfeuerwerk, das den Gaumen auf eine Reise schickt.

Doch nicht nur exotische Zutaten setzen Akzente. Auch regionale Klassiker werden neu gedacht. Die Bäckerei Felber begeistert mit dem verspielten Barney-Krapfen, dekoriert mit M&Ms und Gummibären. Der Mann überrascht mit einem Mozart-Krapfen, gefüllt mit pistaziengrüner Creme – ein süßer Gruß aus Wien. Bei Szihn gibt es Krapfen-Delikatessen wie den Biscofée-Krapfen mit Oberskaffeecreme und Kakao-Puderzucker.

Sauerteig, Superfoods und Social Media: Die Krapfen-Trends im Überblick

  1. Sauerteig-Krapfen: Immer mehr Bäckereien setzen auf Sauerteig für bessere Bekömmlichkeit und einen intensiveren Geschmack. Sorger-Domenigg schwört darauf: „Das Ergebnis ist luftiger und besser bekömmlich.“
  2. Exotische Füllungen: Von Ruby-Schokolade im Erdbeer-Krapfen bis zu Powidl-Mohn-Kombinationen – die Füllungen werden mutiger und vielfältiger.
  3. Optische Highlights: Krapfen sind heute auch ein visuelles Statement. Farbenfrohe Glasuren, aufwendige Dekorationen und ausgefallene Formen sorgen für Aufmerksamkeit, besonders auf Social Media.
  4. Nostalgie mit Twist: Der Trend zur „Neuinterpretation von Klassikern“ spricht nicht nur den Gaumen, sondern auch das Herz an. Bekannte Geschmäcker in neuen Varianten schaffen Vertrautheit und Neugier zugleich.
  5. Marketing-Power: Limited Editions, saisonale Specials und Influencer-Kooperationen machen den Krapfen zum viralen Star. Bäckereien nutzen Storytelling gezielt, um emotionale Bindungen zu schaffen.

Vielfältiger geht es nicht

„Derzeit haben wir insgesamt elf Sorten Krapfen im Sortiment. Neben bereits bekannten Sorten haben wir uns dieses Jahr auch mit einem Krapfen-Verwandten unserer Schokoschlagrolle versucht“, berichtet Sorger-Domenigg aus seiner Bäckerei und setzt fort: „Wir bringen jedes Jahr neue Kreationen in unser Sortiment und versuchen uns dabei – soweit möglich – von aktuellen Trends inspirieren zu lassen.“

Warum werden Klassiker neu interpretiert?

Die Neuinterpretation von Klassikern erfüllt mehrere strategische Ziele. Einerseits bieten vertraute Produkte mit einem modernen Twist ein hohes Identifikationspotenzial für Konsument:innen, da sie sowohl nostalgische Gefühle als auch Neugier wecken. Andererseits ermöglichen innovative Variationen, sich im hart umkämpften Markt zu differenzieren und neue Zielgruppen anzusprechen. Insbesondere jüngere Generationen suchen nach einzigartigen Geschmackserlebnissen und visuell ansprechenden Produkten, die sich auch in sozialen Medien inszenieren lassen. So werden Klassiker zu dynamischen Markenbotschaftern, die Tradition und Zeitgeist miteinander verbinden.

Sorger-Domenigg über seine Hintergründe: „Die Idee hatten wir schon vor einigen Jahren. Die Krapfen Saison soll die bunteste des Jahres sein – wie es der Fasching eben mit sich bringt. Mit den vielen verschiedenen Krapfen haben wir die Möglichkeit mehr Farbe, Muster und Diversität in unsere Vitrinen zu bringen. Zusätzlich ist es für unsere Konditor:innen natürlich sehr spannend den Klassiker in verschiedenen Variationen neu zu erfinden. Die Krapfen, die uns gefallen setzen wir in größerem Stil um und schauen, was unsere Kund:innen dazu sagen. Abwechslung – egal welcher Art – bringt schlicht weg noch mehr Freude in den Alltag.“

Marketingfaktor Krapfen: Mehr als nur ein Gebäck

Der Erfolg der neuen Krapfen-Kreationen ist kein Zufall. Sie bedienen das Bedürfnis nach Individualität und Erlebnis. Bäckereien wie Felber, Der Mann, Sorger und Szihn setzen auf gezieltes Marketing: Limited Editions erzeugen künstliche Verknappung, bunte Designs sorgen für Social-Media-Reichweite, und regionale Zutaten sprechen den Trend zur Nachhaltigkeit an.

Unser Fazit für die Zukunft: Der Krapfen bleibt Kult – und wird gleichzeitig zum Trendsetter

Der Krapfen 2025 ist ein Symbol für die Symbiose von Tradition und Innovation. Er zeigt, wie ein einfaches Gebäck zum Ausdruck von Kreativität, kultureller Vielfalt und handwerklichem Können werden kann. Ob klassisch mit Marillenmarmelade oder experimentell mit Engelshaar – eines ist sicher: Der Krapfen hat seinen festen Platz in der österreichischen Genusskultur. Und er schmeckt so aufregend wie nie zuvor.

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Schlagrollen-Krapfen © Sorger
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