Schokolade ist krisenresistent – und hat Zukunft

Der Hype hält an
Alexandra Gorsche © Conny Leitgeb Photography
31. Oktober 2022 | 
Alexandra Gorsche

Schokolade funktioniert immer. Wenn man fleißig war als Belohnung. Wenn es einem gut geht als Genussmultiplikator. Wenn es einem schlecht geht als Tröster. Wenn man Stress hat als Beruhigungsmittel. Wenn man sich matt fühlt als Aufputschmittel. Ein Alleskönner – was Konsumenten zu schätzen wissen und ungebremst zu Schokolade greifen, wie ein Blick auf den süßen Markt beweist.

So betrug der Pro-Kopf-Absatz von Schokoladewaren allein in Deutschland 2019 5,7 Kilo. Bis 2025 wird ein Anstieg auf 6,3 Kilo prognostiziert. Das, obwohl es noch vor fünf Jahren hieß, der europäische Schokolademarkt sei gesättigt. Damals stagnierte der jährliche Absatz EU-weit bei etwas über vier Milliarden Kilogramm – was rund 40 Milliarden Tafeln entspricht.

Unzerstörbarer Innovationsgeist

Der Hype um handgeschöpfte Tafeln mit teils exotischen Geschmackskreationen hält an. Geschuldet ist das nicht zuletzt einem ebenfalls unerschütterlichen bis unzerstörbaren Innovationsgeist. Einer der kreativsten Köpfe der Branche werkt in Erfurt. Alex Kühn hat in den vergangenen 16 Jahren seine auf acht Quadratmetern als One-Man-Show in einem kleinen Laden auf der Erfurter Krämerbrücke gestartete Schokolade-Manufaktur Goldhelm zu einem kleinen Genuss-Imperium mit überregionaler Strahlkraft auf- und ausgebaut. Mittlerweile beliefert er mehr als 300 Händler deutschlandweit und klopft mit wachsender Vehemenz an den österreichischen Markt.

Nachhaltigkeit und höchste Qualität

Dasselbe Konzept – persönliche Beziehung zu den Produzenten, direkte Lieferwege und deutlich über Marktpreis liegende, langfristige Verträge abseits der Weltmarkt-Schwankungen – verfolgt die niederländische Marke Original Beans. Es ist ein radikal nachhaltiger Ansatz, der sich vom Anbau und der Ernte über die Verarbeitung bis zum Vertrieb spannt. Die Kunden kommen zu gleichen Teilen aus dem Handel und aus der Gastronomie. Die Liste prominenter Markenbotschafter ist lange, reicht von Peter Gordon und Jamie Oliver über Thomas Scheiblhofer und Juan Amador bis zu Tristan Brandt und Sabrina Ghayour. Das Bewusstsein für die Kombination aus Nachhaltigkeit und höchster Qualität nimmt weiter zu, meint man bei Original Beans kein Abebben des Trends festzustellen. Wobei das Konzept bei Original Beans ganzheitlich verstanden wird. So setzt man auf vegane Schokolade, plastikfreie, teils revolutionäre, kompostierbare Verpackungen und pflanzt für jede Tafel einen Baum (den man über einen QR-Code auf der Verpackung direkt begutachten kann) – sodass am Ende jede Schokolade klimapositiv bilanziert. Naschen und dabei die Welt retten kann so einfach sein.

 In Österreich kann man sich die fachlichen Fähigkeiten für diese Profession seit Kurzem im Rahmen eines eigenen Lehrberufs aneignen. Die Ausbildungsordnung Chocolatier/Chocolatière ist am 1. 8. 2021 in Kraft getreten.

Brottrends 2025

Zwischen Handwerk, High-Tech und Haute Bakery

Brot ist 2025 kein Nebendarsteller mehr – sondern Bühne, Botschaft und Erlebnis. In Österreich und Deutschland erlebt das Bäckerhandwerk eine Renaissance zwischen Tradition, Technologie und neuen Genusswelten. Von Urgetreide bis Smart-Baking: Wer in Hotellerie oder Gastronomie Maßstäbe setzen will, sollte diese Trends kennen – und für sich nutzen.

Nachhaltigkeit trifft Effizienz

Wie moderne Küchentechnik und Wassermanagement Gastronomie und Hotellerie revolutionieren

Intelligente Kochsysteme, ressourcenschonende Wassertechnologien und durchdachte Abläufe: Neue Studien und Praxisbeispiele zeigen, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Profiküche Hand in Hand gehen. Was die Branche daraus lernen kann – und warum sich Investitionen in smarte Systeme lohnen.

Buchtipp der Woche: Was Gäste glücklich macht – Das Handbuch

Alles perfekt: Tisch, Ambiente, Getränke und Rezepte

Mit ihrem stilvollen Handbuch „Was Gäste glücklich macht“ eröffnet Katerina Vetter Kapagiannidou eine faszinierende Perspektive darauf, wie Essen, Ambiente und Kommunikation zusammenwirken, um unvergessliche Erlebnisse zu schaffen. Dieses Buch ist weit mehr als ein klassisches Kochbuch – es ist eine Inspirationsquelle für Gastgeber:innen, die ihre Gäste nicht nur mit Speisen, sondern auch mit durchdachten Details und einer einzigartigen Atmosphäre begeistern möchten.

Die 40 Rezepte, die in sechs Kapiteln auf verschiedene Anlässe zugeschnitten sind – von entspannten Abenden mit Freunden über elegante Business-Dinner bis hin zu romantischen Dates –, verbinden Genuss mit Ästhetik. Dabei geht es nicht nur um die richtige Auswahl von Speisen und Getränken, sondern auch um die Kunst, eine stimmungsvolle Tischatmosphäre zu kreieren, die Kommunikation anregt oder bewusst lenkt.

Besonders bereichernd ist das fundierte Fachwissen der Autorin, die als Kommunikationsexpertin und erfahrene Gastgeberin beeindruckt. Ihre Anekdoten aus ihrer Arbeit – wie etwa die Ausrichtung von Staats-Dinnern oder Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Karl Lagerfeld – verleihen dem Buch eine persönliche und praxisnahe Note. Die zahlreichen Tipps zu Themen wie der passenden Weinwahl, der Perfektion in kleinen Fehlern und der Einrichtung einer einladenden Küche machen es zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk.

Info:
Edition Michael Fischer / EMF Verlag
ISBN 978-3745920253
256 Seiten

quick & dirty
Schokolade hat zu jeder Zeit Hochkonjunktur. © Goldhelm Schokolade
Schokolade ist krisenresistent – und hat Zukunft

Schokolade funktioniert immer. Wenn man fleißig war als Belohnung. Wenn es einem gut geht als Genussmultiplikator. Wenn es einem schlecht geht als Tröster. Wenn man Stress hat als Beruhigungsmittel. Wenn man sich matt fühlt als Aufputschmittel. Ein Alleskönner – was Konsumenten zu schätzen wissen und ungebremst zu Schokolade greifen, wie ein Blick auf den süßen Markt beweist.

So betrug der Pro-Kopf-Absatz von Schokoladewaren allein in Deutschland 2019 5,7 Kilo. Bis 2025 wird ein Anstieg auf 6,3 Kilo prognostiziert. Das, obwohl es noch vor fünf Jahren hieß, der europäische Schokolademarkt sei gesättigt. Damals stagnierte der jährliche Absatz EU-weit bei etwas über vier Milliarden Kilogramm – was rund 40 Milliarden Tafeln entspricht.