
Der Sommertourismus in Österreich erlebt einen Aufschwung – doch nicht ohne Herausforderungen. Zwischen geopolitischer Unsicherheit, klimatischen Veränderungen und veränderten Gästebedürfnissen muss sich die Branche neu erfinden. Warum „Coolcation“, Intentional Travelling und Retreat-Angebote künftig den Unterschied machen – und wie ein Hotel am Arlberg bereits als Vorbild dient.
2023 erzielte der österreichische Sommertourismus einen neuen Höchststand: Mit 16,6 Milliarden Euro übertraf die Sommersaison sogar die traditionsstarke Wintersaison (13,3 Milliarden Euro). 45 Millionen Gäste sorgten für rund 151 Millionen Übernachtungen. Doch die positiven Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Rahmenbedingungen ändern – und damit auch die Erwartungen an Tourismusbetriebe.
Die Österreich Werbung beschreibt die Lage als „von Unsicherheit geprägt“: globale Spannungen, hohe Lebenshaltungskosten, geopolitische Risiken. Dennoch bleibt die Reisebereitschaft in den wichtigsten Herkunftsmärkten ungebrochen.
Die aktuellen Reisetrends zeigen, dass sich das Verhalten der Gäste in mehreren Bereichen wandelt:
Die Bedeutung internationaler Besucher:innen bleibt dabei hoch: 2023 generierten sie Einnahmen von über 22 Milliarden Euro – ein enormer Beitrag zur österreichischen Leistungsbilanz.
Parallel zum Wachstum steigen die Anforderungen:
Der Tourismus-Satellitenbericht zeigt, dass 2022 der Anteil des Tourismus am BIP bei nur noch 3,8 % lag – vor der Pandemie waren es 5,5 %. Es braucht innovative Angebote und Erlebnisse, um wieder an frühere Stärke anzuknüpfen.
Wie sich die Theorie in der Praxis erfolgreich umsetzen lässt, zeigt das Beispiel Hotel Goldener Berg in Oberlech. Gastgeberin Daniela Pfefferkorn setzt mit ihrem Team auf ein ganzheitliches Sommerkonzept, das exakt die aktuellen Gästebedürfnisse trifft:
Ganzheitliches Angebot statt nur „Übernachtung“:
Attraktive Ansprache und clevere Pakete:
Storytelling mit Tiefe:
Dieses Modell trifft exakt den Nerv der Zeit – und bietet wertvolle Inspiration für andere Häuser, wie sich Marken emotional aufladen und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich aufstellen lassen.
Dass sich dabei auch völlig neue Erlebnisformate etablieren, zeigt ein weiteres Vorzeigebeispiel: Erika’s Garden Club im Erika Boutiquehotel Kitzbühel. Der Sommer-Hotspot bringt den lässigen Vibe eines Beach Clubs in die Tiroler Alpen – samt Live-DJ, Cocktails, Garden Lounge und Naturteich. Stilvolles Design trifft auf kulinarische Leichtigkeit und lädt gleichermaßen Hotelgäste wie Tagesbesucher:innen zu unbeschwerten Stunden unter freiem Himmel.
Dieses Konzept steht exemplarisch für eine neue touristische Ausrichtung, die Community, Design, Genuss und Leichtigkeit miteinander verwebt – eine elegante Antwort auf den Wunsch nach bewussten, aber ungezwungenen Urlaubserlebnissen.
Wer Sommergäste begeistern will, muss weit über das klassische Beherbergungskonzept hinausdenken. Die Zukunft liegt im kuratierten Erlebnis:
Die große Chance liegt darin, dass gerade alpine Regionen klimatisch, infrastrukturell und emotional beste Voraussetzungen mitbringen – wenn sie sich jetzt mutig weiterentwickeln.
Es braucht nicht viel, um Menschen zu verbinden – manchmal genügen Tomaten, Pasta und eine Prise Geschichte. In Pasta al Pomodoro widmet sich Autorin Ilse Fischer einem Klassiker, der weit mehr ist als nur Nudeln mit Sauce: Er ist Symbol für Gemeinschaft, Erinnerung und Geschmack in seiner reinsten Form.
Die Idee dazu entstand, als Fischer beim Drei-Sterne-Koch Niko Romito dessen Signature Dish „Spaghetti e Pomodoro“ kostete – schlicht, klar und doch von umwerfender Tiefe. „Wenige Zutaten, einfache Zubereitung, einzigartiger Geschmack“, erinnert sie sich. Und diese Erfahrung wurde zum Ausgangspunkt eines Projekts, das Kochkunst, Emotion und Kultur vereint.
In 55 Varianten zeigt sie, wie unterschiedlich und doch verbunden der Klassiker interpretiert werden kann – von italienischen Nonnas bis zu kulinarischen Größen wie Heinz Reitbauer, Andreas Caminada, Johann Lafer, Norbert Niederkofler, Rudi Obauer und Tina Marcelli. Sogar Künstler und Schauspieler wie Philipp Hochmair oder Walter Grüll steuern ihre persönliche Version bei.
INFO
Pasta al Pomodoro – 55 Varianten des italienischen Klassikers
Autorin: Ilse Fischer
Fotografie: Ingolf Hatz
Vorwort: Placido Domingo
Verlag: Christian Verlag GmbH
Umfang: 208 Seiten
ISBN: 978-3-95961-958-5
Preis: € 30,90 (D/A)
Wenn mediterrane Leichtigkeit auf andalusisches Temperament trifft, entsteht ein Menü, das mehr ist als ein Arrangement aus Gängen: Es wird zur Erzählung über Herkunft, Freiheit und die Sehnsucht nach neuen Blickwinkeln. Im Dezember 2025 übernimmt Zwei-Sterne-Koch Álvaro Salazar aus dem mallorquinischen VORO das monatliche Gastkochzepter im Restaurant Ikarus – und führt Salzburg auf eine sensorische Reise zwischen Andalusien und den Balearen.
„Porto – Das Kochbuch“ von Sylvie Da Silva bringt die Aromen der Atlantikstadt in Buchform. Im Fokus steht nicht nur das Essen, sondern die Kultur dahinter – von deftiger Hausmannskost bis zu filigranen Klosterdesserts.
Das Werk besticht durch seine Mischung aus Rezepten und Reiseeindrücken. Jedes Kapitel nimmt Leser:innen mit auf eine genussvolle Entdeckungsreise – inklusive Geschichten zu Zutaten, Regionen und Menschen. Besonders gelungen ist die Balance aus kulinarischer Tiefe und emotionaler Nähe.
INFO
Porto – Das Kochbuch
Autorin: Sylvie Da Silva
Verlag: Südwest Verlag
192 Seiten, ca. 120 Farbfotos
ISBN: 978-3-517-10389-1
Preis: € 24,00 (D) / € 24,70 (A) / CHF 33,50
Der Sommertourismus in Österreich erlebt einen Aufschwung – doch nicht ohne Herausforderungen. Zwischen geopolitischer Unsicherheit, klimatischen Veränderungen und veränderten Gästebedürfnissen muss sich die Branche neu erfinden. Warum „Coolcation“, Intentional Travelling und Retreat-Angebote künftig den Unterschied machen – und wie ein Hotel am Arlberg bereits als Vorbild dient.