100 Jahre Grand Hotel Sitea

Ein Jahrhundert gelebte Gastfreundschaft in Turin
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Alexandra Gorsche © Conny Leitgeb Photography
4. Juli 2025 | 
Alexandra Gorsche

Turin ist reich an Geschichte, doch nur wenige Orte erzählen sie so lebendig wie das Grand Hotel Sitea. Seit seiner Gründung am 19. Februar 1925 prägt das Haus die gehobene Hotellerie der Stadt und hat sich in einem Jahrhundert vom eleganten Stadthotel zum kulturgetragenen Symbol für Turins unternehmerischen und gastronomischen Geist entwickelt. Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens im Jahr 2025 lohnt ein Blick hinter die Kulissen eines Hauses, das nie zurück, sondern stets mit Haltung und Stil nach vorne geblickt hat.

Eine Familie, vier Generationen, eine Vision

Emiliano Lera, erfahrener Hotelier mit internationalem Hintergrund, erwarb 1925 das damalige Haus der Società Italiana Terme e Alberghi (S.I.T.E.A.) und legte damit den Grundstein für eine bis heute andauernde Familientradition. Mit jeder Generation wurde das Haus weiterentwickelt, ohne je seine Seele zu verlieren. Heute führen Federico und Niccolò Buratti das Grand Hotel Sitea in vierter Generation mit dem Anspruch, ein Ort der Offenheit, Begegnung und eleganten Urbanität zu sein.

Ein Ort der Geschichte und Geschichten

Berühmte Namen wie Louis Armstrong, Maradona, Rita Levi Montalcini oder Tim Burton gehören zur langen Gästeliste. Doch nicht nur Prominenz, auch politische Geschichte hat ihre Spuren hinterlassen: 1944 wurde das Hotel von den Reparti Anti Partigiani beschlagnahmt – eine der wenigen Unterbrechungen in seiner langen Betriebszeit. Selbst während der Pandemie 2020 wurde dem Team erstmals bewusst: Das Sitea hatte bis dahin nie Schlüsser an seinen Türen gebraucht.

Kulinarik als Kulturträger: Das Carignano

Seit 1925 gehört zum Grand Hotel auch ein eigenes Restaurant, das heute als Ristorante Carignano für seine Michelin-prämierte Küche bekannt ist. Unter der Leitung von Davide Scabin wurde es in den letzten Jahren zum kulinarischen Aushängeschild Turins. Zum Jubiläum serviert Scabin das exklusive Menu „250/100“: eine Reise durch 13 ikonische Gerichte seiner Karriere. Das Carignano öffnete sich bewusst auch der lokalen Bevölkerung und wurde von einem klassischen Hotelrestaurant zur Destination für Feinschmecker:innen.

Erweiterung mit Weitblick: Royal Palace und Sitea Events

Seit 2019 ergänzt der Royal Palace Luxury Suites das Ensemble: sechs historische Suiten in einem Barockpalast, restauriert mit Fingerspitzengefühl. 2023 folgten die Luxury Lodges in Grange Sises-Sestriere, ein Chalet-Erlebnis mit Fünf-Sterne-Service. Gleichzeitig entstand aus dem Carignano Banqueting das Veranstaltungslabel Sitea Events, das für exklusive Hochzeiten und Business-Events im Piemont steht.

„Il Valore del Tempo“: Der Wert der Zeit als Haltung

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten startete das Hotel das Projekt Il Valore del Tempo, gemeinsam mit Exclusive Brands Torino (EBT). Ziel ist es, die unternehmerische Geschichte Turins sichtbar zu machen und dabei auch dem eigenen Werdegang Raum zu geben. Den Auftakt machte eine Ausstellung der Uhrenmanufaktur Allemano – ein stilles, doch eindrucksvolles Plädoyer für Beständigkeit und Wandel gleichermaßen.

Unser Fazit

Das Grand Hotel Sitea ist mehr als ein Luxushotel: Es ist ein lebendiges Archiv, ein kultureller Knotenpunkt und ein Vorbild für den Begriff Gastfreundschaft im 21. Jahrhundert. Wer Turin verstehen will, sollte hier nicht nur übernachten, sondern verweilen, hinhören und schmecken. Denn Zeit ist hier nicht einfach ein Taktgeber – sie ist Teil des Erlebnisses.

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Turin ist reich an Geschichte, doch nur wenige Orte erzählen sie so lebendig wie das Grand Hotel Sitea. Seit seiner Gründung am 19. Februar 1925 prägt das Haus die gehobene Hotellerie der Stadt und hat sich in einem Jahrhundert vom eleganten Stadthotel zum kulturgetragenen Symbol für Turins unternehmerischen und gastronomischen Geist entwickelt. Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens im Jahr 2025 lohnt ein Blick hinter die Kulissen eines Hauses, das nie zurück, sondern stets mit Haltung und Stil nach vorne geblickt hat.