Insekten – the real super food

Eine gesunde Alternative, die zukunftsweisend ist 
Alexandra Gorsche © Conny Leitgeb Photography
30. August 2021 | 
Alexandra Gorsche

„Die Esserinnen und Esser der Zukunft werden sich nicht vegan ernähren, sondern auf zahlreiche unterschiedliche Nahrungs- und Nährstoffquellen zurückgreifen und durch diese Vielfalt eine ethisch und sozial gerechte, gesunde, ökologische und nachhaltige Ernährung verfolgen.“

Hanni Rützler, Foodtrend-Expertin

Die Insekten Food-Szene zieht Zwischenbilanz: Start Ups, Produzenten, LEH und Gastronomie nutzen die kürzlich erfolgte Zulassung der getrockneten Larve des Mehlwurms (Tenebrio Molitor) und die Unbedenklichkeitseinschätzung der Wanderheuschrecke (Locusta Migratoria) durch die europäische Kommission als offizielle Lebensmittel für ein gemeinsames Roundup: Snacks aus Grille, Käfer und Co. sollen endlich aus dem Nischendasein geholt werden und für einen nachhaltigeren, gesünderen und umweltbewussteren Speiseplan der Verbraucher:innen sorgen. Die Gastronomie setzt als Treiber mit gewohnter Experimentierfreude und Innovationsleidenschaft wichtige Impulse auf dem Teller bei der Verwendung von Insekten. Auch der Lebensmitteleinzelhandel zeigt sich aufgeschlossener hinsichtlich Listung und Verkauf von Novel Food Produkten.

Zukunft der Nahrungsmittel

Hanni Rützler ist überzeugt, im Lebensmittelreport 2022 hält sie fest:

„…Die Esserinnen und Esser der Zukunft werden sich nicht vegan ernähren, sondern auf zahlreiche unterschiedliche Nahrungs- und Nährstoffquellen zurückgreifen und durch diese Vielfalt eine ethisch und sozial gerechte, gesunde, ökologische und nachhaltige Ernährung verfolgen: Sie werden Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte essen, Pilze, Algen und Kräuter, Plant Based Food und das 'gute', das 'wilde' und das 'ganze' Tier essen, sowie Produkte aus Insekten oder aus Nährstoffen, die durch Fermentation aus Mikroorganismen gewonnen werden…“.

Dass dabei in naher Zukunft Nahrungsmittel aus Mehlwurm, Grille oder Käfer auf dem Speiseplan der Verbraucher:innen stehen werden und sich somit eine bewusste, zukunftsweisende und vor allem schmackhafte Food-Gap zwischen Fleischkonsum und Veganismus schließt wird, scheint ohne Zweifel.

Futterverwertungseffizienz erhöhen

Laut der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) verzehren derzeit 2,5 Milliarden Menschen weltweit, hauptsächlich in Asien, Afrika und Lateinamerika, Insekten. Aber auch Restaurants wie das „Archipelago“ in London, „Crossfields Australian Pub“ in Wien oder die „Australian Bar & Kitchen“ in Nürnberg haben bereits Insekten auf ihren Speisekarten. Denn eines ist klar: Die Weltbevölkerung steigt stetig, der Bedarf an Nahrung und tierischen Proteinen geht damit einher.

Schnecken und Insekten können einen wichtigen Beitrag leisten, denn sie punkten mit einer hohen Futterverwertungseffizienz, verursachen nur geringe Mengen an Treibhausgasen, und Wasserverbrauch und haben ein anderes Schmerzempfinden. Auch die Nährstoffbilanz kann problemlos mit jener von Fleisch und Fisch mithalten. Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass sich Ernährungsgewohnheiten in einer globalisierten Welt schnell ändern wie beispielsweise die Akzeptanz von rohem Fisch in Form von Sushi. Insekten haben längerfristig nur dann eine Chance, wenn der Geschmack und die Präsentation überzeugen.

Kulinarische Kreationen

Seit 2017 arbeiten Insektenköchin Nicole Sartirani und ihr Geschäftspartner Diego Castro mit ihrem Catering-Unternehmen MikroKosmos Berlin emsig daran, Speiseinsekten deutschlandweit bekannter zu machen mit dem Anliegen Menschen mit deren kulinarischen Kreationen zu begeistern und ihnen den großen Mehrwert der Insekten auf ihrem Speiseplan näher zu bringen:

„Jede weitere Zulassung neuartiger Lebensmittel aus Insekten, gemäß der Novel Food-Verordnung, hilft uns dabei, mehr Vertrauen bei den Verbrauchern zu gewinnen. Wir merken, dass die Aufmerksamkeit und die Neugier auf das Thema steigt, aber die Reise ist noch lang bis Insekten, so wie einst Tofu oder Sushi, in den westlichen Alltagsgerichten integriert sind.“

Für den/die Endverbraucher:in bietet beispielsweise das Wiener Unternehmen „Zirp Insects“ einen leichten Einstieg mit Fertigprodukten und Backmischungen an, die von Suppen über Risotto bis hin zu Pancakes reichen.

Mit ca. 2000 essbaren, zu entdeckenden Insektenspezies, eröffnet sich eine Welt an Texturen und Geschmäckern, die wir unbedingt kennenlernen sollten.

Imola erleben

Die besten Restaurants, Kultur-Hotspots & Genussadressen der Region

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Horváth Pop-up Wien 2026

Emanzipierte Gemüseküche trifft Fine Dining – Sebastian Frank bringt sein radikales Konzept zurück nach Österreich

Das Berliner Zwei-Sterne-Restaurant Horváth kehrt Anfang 2026 mit einem exklusiven Pop-up nach Wien zurück – und präsentiert ein kompromisslos neues Menü rund um die „emanzipierte Gemüseküche“. Für zwei Wochen übernimmt das Team rund um Sebastian und Jeannine Frank das Restaurant Herzig und serviert ein 7-Gänge-Menü, das zeigt, wie innovativ, präzise und luxuriös Gemüse heute gedacht werden kann. Ein kulinarisches Highlight für Foodies, Fine-Dining-Fans und alle, die Österreichs spannendstes Pop-up-Erlebnis 2026 nicht verpassen wollen.

Dieses Mal kommt Sebastian Frank mit einem noch kompromissloseren Zugang, einem neuen Menü und einer klaren Botschaft: Gemüse kann Luxus – und zwar ohne Kaviar.

Slow Food Market Stieglgut Wildshut

Warum eine leise Bewegung zur stärksten Zukunftsstrategie der Kulinarik wird

Der Slow Food Wintermarkt am Stiegl-Gut Wildshut zeigt, wie Zukunft in der Kulinarik wirklich entsteht: durch Regionalität mit Weitblick, handwerkliche Lebensmittelproduktion und starke Kooperationen zwischen Produzent:innen, Köch:innen und Gastgeber:innen. Zwischen Rohmilchkäse aus dem Lungau, alpinen Fermenten, Südtiroler Panettone, seltenen Berggemüse-Sorten und innovativen Garums wird spürbar, warum Slow Food heute mehr ist als ein Trend – nämlich ein zukunftsweisendes Qualitäts- und Nachhaltigkeitskonzept für Gastronomie und Hotellerie. Dieses Event macht sichtbar, wie „Good, Clean, Fair“ zur wirtschaftlich relevanten Strategie wird und warum Herkunft, Handwerk und echte Beziehungen künftig über den Erfolg von Küchen und Betrieben entscheiden.

quick & dirty
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Insekten – the real super food

Die Insekten Food-Szene zieht Zwischenbilanz: Start Ups, Produzenten, LEH und Gastronomie nutzen die kürzlich erfolgte Zulassung der getrockneten Larve des Mehlwurms (Tenebrio Molitor) und die Unbedenklichkeitseinschätzung der Wanderheuschrecke (Locusta Migratoria) durch die europäische Kommission als offizielle Lebensmittel für ein gemeinsames Roundup: Snacks aus Grille, Käfer und Co. sollen endlich aus dem Nischendasein geholt werden und für einen nachhaltigeren, gesünderen und umweltbewussteren Speiseplan der Verbraucher:innen sorgen. Die Gastronomie setzt als Treiber mit gewohnter Experimentierfreude und Innovationsleidenschaft wichtige Impulse auf dem Teller bei der Verwendung von Insekten. Auch der Lebensmitteleinzelhandel zeigt sich aufgeschlossener hinsichtlich Listung und Verkauf von Novel Food Produkten.